Der Sprung

© 2011
»Sie elender Verräter!« Speichel spritzte vom Mund des Majors. Im nächsten Moment hielt er seine elektronische Pistole in der Hand und richtete sie auf Jadili. »Auf Befehlsverweigerung steht der Tod.«
Mündungsfeuer zerriss die Dunkelheit. Jadili spürte einen Stoß gegen die Brust. Irritiert tastete er nach seinem Herzen. Etwas Warmes und Klebriges tropfte ihm über die Finger. Major Bobosa hatte auf ihn geschossen!
Schwindel und Kälte ergriffen ihn, zwangen ihn in die Knie. Der aufheulende schrille Ton einer Sirene kündete vom Angriff der Gotteskrieger. Nein!, wollte Jadili den Kameraden zurufen. Aber seine Stimme versagte den Dienst. Verzweifelt blinzelte er ... und blickte in trübes Licht.

»Na, endlich wach?« Ein pechschwarzer Hüne saß bei ihm am Lager, betrachtete ihn mit großen Augen. »Du hast fast drei Tage gepennt. Der Boss meinte, es könne nix schaden, wenn ich mich um dich kümmer'.«
Nur langsam begriff Jadili: Er hatte geträumt! Er lag auf einer Pritsche in einem riesigen Schlafsaal mit vergitterten Fenstern. Staub tanzte in der Luft.

»Willkommen in Hell's Gate«, sagte der Schwarze, griff zum Fußende des Lagers und hob ein schmutzig-graues Hemd auf. »Nummer 798«, las er die Ziffer, die darauf gedruckt war. »Werde dich Seven Up nennen, wenn du nix dagegen hast.«
Jadili starrte den Mann an. Unwillkürlich griff er sich an die Brust. Bobosa hatte auf ihn geschossen, es war nicht bloß ein Traum gewesen. Als Leutnant mit Sonderstatus aber hatten sie ihn nicht sterben lassen, ihm stattdessen den durch den Schuss injizierten Chip, durch den er in einen Zustand völliger Willenlosigkeit gesunken war, herausoperiert. [...]


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